Was ist anders?

100 Menschen in der Trauerhalle… bis vor wenigen Wochen noch undenkbar… nun wieder möglich.

Endlich ist die Zeit der leeren, kalten Trauerhallen mit auf einmeterfünfzig Distanz stehenenden Stühlen vorbei – zumindest voläufig. Endlich können wieder alle dabei sein, die Abschied nehmen wollen. Endlich trauen sich die Menschen wieder, einander in den Arm zu nehmen. Endlich ist wieder spürbar und sichtbar wie kostbar Gemeinschaft sein kann.

Und doch, hat sich die Trauerkultur unmerklich weiter verändert. „Die Trauerfeier fand in aller Stille statt“, wird wohl fester Bestandteil der Traueranzeigen bleiben. Das hat zum einen sein Gutes sagen die Betroffenen: man ist unter sich, im vertrauten Kreis. Zum anderen bleiben dabei Klassenkamerad:innen, Wanderfreunde oder Arbeitskoll:innen außen vor und müssen eigene AbschiedsWege finden. Trauer rutscht so unmerklich noch ein Stück weiter an den Rand, wird noch mehr zur Privatsache. Gut dass es digitale Formen wie Gedenkseiten, facebook Gruppen oder Angebote aus dem Bohana Netzwerk gibt und Menschen die dazu beitragen – den Tod als selbstverständlichen Bestandteil des Lebens zu begreifen.

Das Leben ist (un)endlich – das ist das einzige was bleibt!